Vision: Vollständige integrierte Ökosysteme für emissionsfreie Mobilität
Die einzige Möglichkeit für die großen Paketzusteller und andere Logistiker, sowohl ihre kommerziellen als auch klimaschutzfreundlichen Ziele zu erreichen, ist der Umbau ihrer Fuhrparks auf emissionsfreie Technologien wie Batterie- oder Wasserstoff-Brennstoffzellen. First Hydrogen (0,51 EUR | WKN: A3C40W | ISIN: CA32057N1042) startete vor einigen Jahren mit der technischen Entwicklung von kleinen Lieferfahrzeugen der Sprinterklasse, die mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet, eine ESG-konforme Alternative für dieselbetriebene Logistik-Fahrzeuge darstellen. Die bisher erzielten Resultate in den drei Testreihen mit Rivus, SSE PLC sowie dem Gasversorgungsnetz Wales & West Utilities lagen dabei über den eigenen Erwartungen und zeigten die Vorteile gegenüber mit Batterie betriebenen Lieferwagen deutlich auf. Multinationale Logistikunternehmen wie DHL, Amazon, UPS, Hermes oder Fedex zeigten viel Interesse an diesen Fahrzeugen, zu einer Serienreife ist es aber noch ein weiter Weg.

Bei Wasserstoffprojekten ist nach der Wahl Donald Trumps, der den Klimawandel vehement banalisiert, weiterhin Europa erste Wahl. Damit bestätigt sich auch die regionale Ereiterung von First Hydrogen nach Europa als gute strategische Entscheidung. Ein Büro in Deutschland wurde bereits 2024 eröffnet. CEO Balraj Mann kommentierte damals: „Europa hat ein starkes Engagement gezeigt, um von seiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf sauberen Wasserstoff umzusteigen. First Hydrogen bringt nun wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge nach Deutschland. Wir waren die ersten auf dem Markt mit erfolgreichen Versuchen mit verschiedenen Flottenbetrieben in Großbritannien.“
Mit dem "Hydrogen-as-a-Service"-Modell möchte First Hydrogen in den nächsten Jahren erstmalig Kunden in der Region Montreal-Québec City mit sauberem, grünem Wasserstoff als Kraftstoff versorgen. Das könnte in Zukunft die ersten emissionsfreien Transport-Ökosysteme schaffen. Der allgemeine Energienotstand bringt nun den Zusatzaspekt "Kernernergie" mit auf den Plan. Große IT-Unternehmen wollen sich mit Milliarden in diesem Markt engagieren. Es geht um die Installation von kleinen, modularen Kernkraftwerken sogenannte SMRs, die sich speziell für den regionalen Einsatz flexibel planen lassen.
Neues Geschäftsfeld: SMRs für die Wasserstoff-Produktion nutzen
Wasserstoff aus Kernenergie könnte in den nächsten Jahren Schule machen. Denn viele Staaten forcieren ihr Atomenergie-Engagement unter der Umwelt-Flagge „NetZero“. Der Industriekonzern Samsung C&T hat Nel ASA bereits beauftragt, eine 10-Megawatt-Anlage für alkalische Elektrolyseure zu liefern, um Wasserstoff aus überschüssigem Atomstrom zu produzieren. Auch First Hydrogen untersucht das Potenzial der Produktion von grünem Wasserstoff unter Verwendung von Strom aus kleinen modularen Kernreaktoren (SMRs). Denn mittelfristig sind Stromnetze nicht mehr in der Lage, mit der steigenden Energienachfrage der Neuzeit Schritt zu halten. Die Kernenergie, seit Fukushima eher negativ behaftet, wird heute wieder von internationalen Gremien als grüne Energiequelle anerkannt, da sie in der Lage ist, große Mengen an Strom mit minimalen Treibhausgasemissionen zu erzeugen. First Hydrogen möchte diese SMRs in Gebieten installieren, in denen die Netzstromversorgung begrenzt oder nicht vorhanden ist, um speicherbaren Wasserstoff für lokale Tankstellen zu produzieren und steigende Energiebedarfe zu decken.
Auch die EU stuft Kernenergie bereits als Teil ihrer Taxonomie ein, was den Weg für weitere Investitionen ebnet. Durch die Kombination von SMRs mit der elektrlytischen Wasserstoffproduktion adressiert das Unternehmen nicht nur den europäischen Energiebedarf, sondern auch die globale Nachfrage nach stabilen, CO2-freien Energieträgern. Der Markt für SMRs wird bis 2043 auf fast 300 Mrd. USD geschätzt. Eine Tochtergesellschaft mit dem Namen "First Nuclear" ist bereits auf den Weg gebracht, um die weltweiten SMR-Geschäfte voranzutreiben. Der ehrgeizige Plan könnte sich nun zu einem Gamechanger für das Unternehmen entwickeln, denn wiederum beweist First Hydrogen, wie stark man innovative und nachhaltige Energielösungen in den Fokus genommen hat, um die nötige Energiewende zu forcieren.
Kooperation mit der Universität von Alberta
Um das Thema schnellstens auf den Weg zu bringen, hat First Hydrogen Anfang Juni eine strategische Zusammenarbeit mit Professor Muhammad Taha Manzoor von der University of Alberta bekannt gegeben. Sie zielt auf die Weiterentwicklung der SMR-Technologie, wobei der Schwerpunkt auf Brennstoffreaktor-Materialien und der Optimierung des Reaktordesigns liegt, unter Berücksichtigung des Wachstums von Rechenzentren mit Künstlicher Intelligenz (KI). Der Grund: KI-Rechenanlagen verbrauchen bis zu zehnmal mehr Strom als normale Rechenzentren. Das Projekt wird den weltweiten Anstieg von KI-Rechenzentren und den damit verbundenen Energiebedarf berücksichtigen. Unter der Leitung von Dr. Manzoor, einem Experten für thermohydraulische Eigenschaften geschmolzener Salze und Leiter des Renewable Thermal Laboratory, will man auf die Erfahrungen in der thermischen Energiespeicherung bis hin zu kleinen modularen Kernreaktoren zurückgreifen. Geschmolzenes Salz stellt als Kühlmittel und Kernbrennstoff die Zukunft der Kernenergie dar, da es sicher, flexibel und effizient eingesetzt werden kann.
SMRs, die für ihr kompaktes Design, ihre Skalierbarkeit und ihre Fähigkeit, eine kontinuierliche, wetterunabhängige Stromversorgung zu gewährleisten, bekannt sind, bilden den Grundstein dieser Initiative. Durch deren Einsatz gewährleistet First Hydrogen einen stabilen, kostengünstigen und effizienten Prozess zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und reagiert damit auf die weltweit steigende Nachfrage nach sauberen Energielösungen. Laut McKinsey treibt der KI-Megatrend erhebliche Investitionen in Rechenzentren voran. Die aktuellen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bis 2030 weltweit etwa 5,2 Bio. USD an Investitionsausgaben erforderlich sein werden, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung zu decken. First Hydrogen ist perfekt positioniert, in diesem Wachstumsmarkt eine gehörige Rolle zu spielen.
CEO Balraj Mann erklärte: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit der University of Alberta. Wir werden deren Fachwissen im Bereich der Kernforschung nutzen, um Kernbrennstoffe für SMRs erheblich weiterzuentwickeln. Diese Zusammenarbeit unterstreicht unser Engagement für die Förderung von Innovationen im Bereich sauberer Energielösungen, welche eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einer emissionsfreien Zukunft spielen werden.“
Ein starke Rally innerhalb der Peergroup
Innerhalb des gesamten Sektors kam es in den letzten Wochen zu dramatischen Aufwertungen. Es sieht so aus. als wäre der Startschuss für den globalen Einsatz der SMR-Technologie gefallen. First Hydrogen hat sich mit seiner Tochtergesellschaft und einer wohldurchdachten Kooperation bereits gut in Stellung gebracht, das hohe Marktwachstum zu begleiten. Die relative Performance im Sektor sowie die Langfrstperspektiven sprechen daher für weitere Aufwertungen der First Hydrogen-Aktie.

Fazit: First Hydrogen nimmt erst richtig Schwung
Die technische Bewegung mit Start im Februar bei rund 0,36 CAD ging sehr steil und schnell nach oben. In der Spitze konnten Kurse von 1,35 CAD oder 0,84 EUR erreicht werden. Aktuell läuft bei deutlich kleineren Umsätzen eine Konsolidierung in den Bereich 0,85 - 0,95 CAD. Mit Anwendung der 50 %-Korrektur-Regel wäre das genau die Zone für einen neuen Einstieg. Mit einer sehr niedrigen Marktkapitalisierung von aktuell 57 Mio. EUR könnte sich die FHYD-Aktie wegen ihrer guten Positionierung im neuen Bereich des Kernenergie-H2-Geschäfts als Top-Favorit für 2025 erweisen. Der gesamte Sektor sollte sich unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen vor allem in Nordamerika zu einem neuen Mega-Trend aufschwingen.

Das Update erfolgt auf den initialen Report 07/2022