Researchanalyst
26.07.2022, Autor: Stefan Feulner

First Hydrogen - Aufstieg in die Königsklasse — Wasserstoff: Newcomer etabliert sich

  • Wasserstoff
  • Brennstoffzellen
  • Mobilität
  • Verkehrswende

In der globalen Energiewirtschaft sind tiefgreifende Veränderungen im Gange. Regierungen, Industrie und Verbraucher sind dabei, eine klimaneutrale Wirtschaft aufzubauen, in der sauberer Wasserstoff als Rohstoff, Energieträger und Kraftstoff eine Schlüsselposition einnimmt. Besonders im Verkehrssektor sind tiefgreifende Transformationen von elementarer Bedeutung, konnten doch gerade in diesem für die Klimawende wichtigen Bereich in den letzten Jahren kaum durchschlagende Erfolge verzeichnet werden. Mit der in Vancouver und London niedergelassenen First Hydrogen Corp. ist ein Newcomer am Markt, der sich auf emissionsfreie Fahrzeuge sowie die Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff spezialisiert hat. Durch die einzigartige „Best-of-Strategie“ konnte das erfahrene Management in jüngster Vergangenheit deutliche Duftmarken setzen. Ein Meilenstein konnte nun mit der Aufnahme in ein führendes Konsortium im Vereinigten Königreich erreicht werden, was vom breiten Markt jedoch noch wenig Beachtung gefunden hat.


Lesezeit: 11 Minuten

Klimaneutralität um jeden Preis

Um die Klimaschutzziele zu erreichen und unabhängig von fossilen Energieimporten zu werden, soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80% steigen. In Folge des Ukraine-Konflikts wurden die eh schon ambitionierten Klimaziele noch einmal deutlich beschleunigt, um die Lieferungen von Erdöl und Erdgas vor allem aus Russland zukünftig zu minimieren. Ihr Anteil muss sich also innerhalb von weniger als zehn Jahren fast verdoppeln, die Ausbaugeschwindigkeit soll sich verdreifachen.1

Der Utility Van wurde in Kooperation mit Ballard Power und AVL Powertrain entwickelt. Quelle: First Hydrogen Corp.

Nationale Wasserstoffstrategien sorgen für Hochlauf

Wasserstoff, das steht außer Frage, wird einer der wichtigsten Energieträger unserer „grünen Zukunft“ sein. Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) am 10.Juni 2020 stellte die deutsche Bundesregierung die Weichen, um einen schnellen Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seiner Folgeprodukte als Schlüsseltechnologie für die Energiewende zu etablieren und damit zum Erreichen der Klimaziele wesentlich beizutragen.

Wie in dem Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie zu lesen ist, sieht die Politik in Wasserstoff einen wichtigen Baustein für die Dekarbonisierung des Verkehrs, vor allem dort, wo der batterieelektrische Antrieb nicht geeignet ist, insbesondere bei leichten und schweren Nutzfahrzeugen sowie in Bussen, Zügen und im Luft- und Seeverkehr.

> 10.000

Utility Vans will First Hydrogen ab 2026 p.a. ausliefern.

Die Vorteile gegenüber mit Batterie betriebenen Fahrzeugen wurden bereits in einem früheren Report erläutert.

Der Schwenk zu einem sauberen Mobilitätssektor auf Basis der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien wird auch in anderen Ländern über den gesamten Globus verteilt enorm gefördert. In Kanada wurde zum Beispiel mit dem Programm „Dezember 2020“ das Ziel definiert, dass grüner Wasserstoff bis 2050 30% des Energiebedarfs des nordamerikanischen Landes deckt, in Großbritannien wurde der „10-Punkte-Plan“ ins Leben gerufen. 2 Zudem hat die britische Regierung im April 2022 Pläne bekannt gegeben, die Wasserstoffproduktion bis 2030 auf 10 GW zu verdoppeln, von denen mindestens 5 GW aus grüner Produktion stammen soll.

Transportwesen vor Kraftakt

Die Klimaziele, die in Europa mit dem Europäischen Green Deal 2019 verankert wurden, gehen bereits 2050 von einer Klimaneutralität aus. Dabei wurde für den Mobilitätssektor unter anderem als Zwischenziel ausgegeben, die Emissionen von PKW bis zum Ende dieses Jahrzehnts um mindestens 55%, die von Lastkraftwagen um 30% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.

Um 85%

soll der Preis von grünem Wasserstoff in Verbindung mit dem Ausbau der Wind- und Solarenergie laut Bloomberg NEF bis 2050 fallen.

Aktuell basieren in Europa noch über 90% des Transportwesens auf Erdöl. Wie der Unternehmenspräsentation von First Hydrogen zu entnehmen ist, befinden sich allein in Europa 29 Mio. Kleintransporter, die ersetzt oder auf Brennstoffzellentechnologie umgerüstet werden müssen, in Großbritannien rund 3,9 Mio. Fahrzeuge. Das derzeitige Durchschnittsalter der Transporter von 10,9 Jahren bei einem optimalen Flottenaustausch von fünf Jahren deutet auf einen mittelfristigen Wechsel zu alternativen Antrieben hin. Im vergangenen Jahr dürften die Ausgaben für emissionsfreie Transporter allein in Großbritannien um 50% auf rund 16 Mrd. GBP gegenüber 2020 explodiert sein. In den Vereinigten Staaten betrug das Wachstum in den vergangenen 5 Jahren bereits 16% p.a., in Kanada lag die Steigerung bei 6% p.a.

Kampf um die Pole Position

Durch den enormen Bedarf allein aus dem Logistikmarkt erwartet das Marktforschungsinstitut Allied Market Research ein jährliches Wachstum bis 2027 von 21,4% für den globalen Wasserstoff-Brennstoffzellenmarkt auf dann 41,2 Mrd. USD. Um die Vorgaben bei den Klimazielen zu erreichen, stehen Transportunternehmen wie DHL, Amazon oder UPS vor großen Herausforderungen. Auf der anderen Seite beschleunigen die etablierten Hersteller die Entwicklung ihrer emissionsfreien Flotten. Neben Stellantis, Renault oder dem koreanischen Automobilkonzern Hyundai sticht mit First Hydrogen ein junges Unternehmen heraus, das mit den besten Technologien verschiedener Anbieter ein von Grund auf neues und sauberes Mobilitätssystem auf Wasserstoffbasis entwickelt.

Das Ziel von Balraj Mann, CEO First Hydrogen Corp., ist die Marktführerschaft von leichten, emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und in Nordamerika. Quelle: First Hydrogen Corp.

Best-of ist Firmenphilosophie

Der „Utility Van“ von First Hydrogen könnte die Überraschung im Markt der leichten Nutzfahrzeuge werden - aus einfachem Grund: Entgegen der etablierten Konkurrenz, die sich beim Umrüsten mit OEM-Altlasten aus fossilen Brennstoffen oder früheren EV-Investitionen konfrontiert sieht, baut ein Team von weltweit anerkannten und erfahrenen Führungskräften ein gänzlich neues und innovatives Fahrzeug, indem es die besten Technologien der führenden Entwickler und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen kombiniert.

Die Vorteile der 'Best-of-Strategie' sind dabei augenscheinlich. Durch die Implementierung von bestehenden Technologien und eines bewährten Fahrgestells können sowohl erhebliche Kosten- als auch Zeitvorteile genutzt werden. Nebenbei ist das Unternehmen Hersteller- und Technologieneutral, was Flexibilität bei der Verwendung verfügbarer Komponenten von bevorzugten globalen Lieferanten zur Folge hat.

Mit Ballard Power und AVL auf der Überholspur

Einen erheblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte dürften die im vergangenen Jahr abgeschlossenen weitreichenden Partnerschaften der 100%-Tochter First Hydrogen Limited UK mit den globalen Marktführern Ballard Power und der AVL Powertrain UK beitragen. Ballard Power, einer der weltweit führenden Anbieter von innovativer sauberer Energie und einer Wasserstoff-Brennstoffzellenflotte, die bereits bis 2020 global über 50 Mio. km zurückgelegt hat, wurde für die Entwicklung der Brennstoffzellen-Technologie gewonnen. AVL Powertrain Limited, das weltweit größte unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Tests in der Automobilbranche, zeichnet sich für das Design verantwortlich.

Gestartet wurde die Kooperation noch 2021 mit der Entwicklung und dem Bau von zwei wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen (LCV) zu Demonstrationszwecken. Dabei wurde in enger Kooperation mit AVL das Fahrzeugkonzept, die Architektur und die Produktion bewertet. Die Kleintransporter, denen der MAN eTGE als sogenanntes „Spenderfahrzeug“ dient, sind mit der neuesten Generation der Ballard FCgen-LCS-Brennstoffzelle ausgestattet, die den Fahrzeugen eine Reichweite von über 500km ermöglicht. Bereits in den nächsten Tagen sollen in Großbritannien die beiden Demonstrationsfahrzeuge von First Hydrogen getestet und in Betrieb genommen werden. Zudem sollen die LCVs im 4. Quartal 2022 straßentauglich sein, die Tests durch Kunden im realen Einsatz sollten laut dem Management Anfang 2023 beginnen.

Damit wurde ein weiterer Meilenstein ohne größere Verzögerungen erreicht. Langfristig plant die Führungsetage klar in anderen Dimensionen. So gab CEO Balraj Mann bereits im vergangenen Jahr die Vision aus, der führende Entwickler und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und in Nordamerika zu werden. Dabei schätzt der Manager ab 2026 zwischen 10.000 und 20.000 Einheiten des First Hydrogen Utility Van pro Jahr zu produzieren und auszuliefern zu können. Rechnet man nur die untere Grenze von lediglich 10.000 Fahrzeugen und einem Stückpreis von rund 50.000 EUR, läge der Umsatz bei 500 Mio. EUR. Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Börsenwert beschauliche 110,00 Mio. EUR.

Quantensprung in der Firmenhistorie

Parallel zur Ankündigung der Tests der beiden Demonstrationsfahrzeuge konnte nun ein Meilenstein in der noch jungen Firmengeschichte gefeiert werden. Dabei wurde die Tochtergesellschaft First Hydrogen Ltd. in das britische "Aggregated Hydrogen Freight Consortium" (AHFC) aufgenommen und befindet sich im ausgewählten Kreis mit Global Playern wie Air Products, Anglo American, Hyundai, Toyota und BOC - ein Unternehmen, das der Linde Group angehört. Ziel dieses Konsortiums ist es, die Betreiber der größten britischen Transporter- und Lkw-Flotten sowie die wichtigsten Mitglieder der Wasserstoffindustrie, darunter Wasserstoffproduzenten, Wasserstofflieferanten und Fahrzeughersteller zusammenzuführen. Dabei kooperiert das AHFC, das von Element Energy geleitet wird, mit großen britischen Fuhrparkbetreibern, um die kommerzielle Einführung von Brennstoffzellen-Lieferwagen und -Lastkraftwagen sowie der Tankstelleninfrastruktur zu beschleunigen. Element Energy wiederum besitzt zwei Jahrzehnte Erfahrung auf dem Gebiet der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und war an der Initiierung und Koordinierung von vielen der größten strategischen europäischen Projekte im Bereich des Wasserstofftransports maßgeblich beteiligt.

Dabei besteht nach Angaben bereits von zehn Flottenbetreibern branchenübergreifend reges Interesse, am Test der beiden Demonstrationsfahrzeuge von First Hydrogen teilzunehmen. Zu den Interessenten gehören Telekommunikationsunternehmen, Expressdienste, nationale Versorgungsunternehmen und nationale Infrastrukturunternehmen, eine nationale britische Supermarktkette, ein nationaler Verband für Abschlepp- und Bergungsdienste, eine Krankenwagenflotte sowie eine nationale Flottenleasinggruppe und eine kohlenstofffreie Technologiegruppe.

Mit der deutschen FEV Consulting GmbH entwickelt First Hydrogen einen Prototyp für eine maßgeschneiderte Wasserstofftankstelle. Quelle: First Hydrogen Corp.

Abdeckung der Wertschöpfungskette

Ein Problem neben dem noch hohen Preis des Gases ist der Mangel an Wasserstofftankstellen. Weltweit wuchs die Anzahl Ende 2021 auf 685, weitere 252 sind in Planung. 3 Europa verfügte zum Jahresende über 228 Tankstellen, davon 101 in Deutschland. Damit ist die Bundesrepublik zwar europaweit Marktführer, der zukünftige Bedarf an H2-Zapfsäulen dürfte das Angebot jedoch bei weitem überbieten.

21,4% p.a.

wächst der weltweite Wasserstoff- und Brennstoffzellenmarkt bis 2027.

Um die Wertschöpfungskette zu vervollständigen, wurde mit der FEV Consulting GmbH aus Aachen eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach die Partner einen Prototyp für eine maßgeschneiderte Wasserstofftankstelle für den Markt der Wasserstoff-Mobilität konzipieren und bauen wollen. Ziel von First Hydrogen ist es, ihren Kunden zukünftig wasserstoffbezogene Technologie zu verkaufen und damit die Einführung von Wasserstoff als Haupttreibstoff für den leichten bis schweren Mobilitätssektor zu forcieren.

Zudem suchen die Kanadier Chancen zur Produktion und Vertrieb von grünem Wasserstoff im Vereinigten Königreich und an anderen Standorten. Dabei wurden über die Tochtergesellschaft First Hydrogen Limited zwei grüne Wasserstoffproduktionsprojekte für eine erste Finanzierungsrunde beim Net Zero Hydrogen Fund der britischen Regierung eingereicht. Die beiden Projekte verfügen über eine anfängliche Kapazität von jeweils 40 MW und sollen in Carrington im Großraum Manchester sowie im Gebiet der Themsemündung angesiedelt sein. Das Ziel liegt darin, die Automobilkunden des Unternehmens ab Produktion mit einem Großteil ihres Bedarfs an grünem Wasserstoff zu beliefern, um ihre Flotten von leichten, mit Brennstoffzellen ausgestatteten Nutzfahrzeugen von First Hydrogen betanken zu können; zusammen sollen die Projekte bei Vollauslastung über 7.100t grünen Wasserstoff p.a. produzieren. 4 Insgesamt plant das Unternehmen mit bis zu vier Standorten, von denen jeder eine Tankstelle für Nutzfahrzeuge und PKWs aufweisen wird. Die Schätzungen der anfänglichen Produktionskapazität liegen für die vier Standorte zwischen 80 MW und 160 MW. Um den Bereich „Hydrogen-as-a-Solution“ weiter auszubauen, wurde Afkenel Schipstra vom multinationalen Versorger ENGIE als neuer Chief Operational Officer an Bord geholt.

Trotz einer deutlichen Outperformance im Jahresvergleich hinkt First Hydrogen mit einem Börsenwert von 110,00 Mio.EUR seiner Peer-Group mit McPhy Energy (424,20 Mio.EUR) und PlugPower (9,90 Mrd.EUR) noch deutlich hinterher. Quelle: S&P CapitalIQ Pro, Stand: 25.07.2022

Hohe Bewertungen trotz Korrektur

Das Jahr 2020 war das Börsenjahr für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Unternehmen. So setzten diese zu einer Rallye an, die an die Zeiten der dot.com-Blase Anfang des neuen Jahrtausends erinnerten. Dagegen sucht man operative Gewinne selbst bei den Marktführern noch vergebens. Der Pionier der Brennstoffzellentechnologie, Plug Power, konnte in seiner 25-jährigen Firmengeschichte in keinem Quartal auch nur ansatzweise schwarze Zahlen erreichen. Mit Kurs-Umsatzverhältnissen jenseits der 25 ist selbst nach einer stärkeren Korrektur noch immer gehörig Phantasie eingepreist, die die Milliardenbewertungen kaum rechtfertigen.

McPhy Energy kommt im Peer-Group-Vergleich First Hydrogen am Nächsten. Der Börsenwert der Franzosen, die sich ebenfalls auf Anlagen zur Produktion und Distribution von Wasserstoff fokussieren, liegt bei 424,20 Mio. EUR, rund viermal so hoch wie die Marktkapitalisierung der Kanadier. Laut S&P CapitalIQ Pro erreichte McPhy 2021 einen Umsatz von 13,13 Mio. EUR, der Nettoverlust lag bei 23,57 Mio. EUR. Die hohe Bewertung wird neben der Marktführerschaft mit dem geplanten Wachstum begründet. Demnach erwarten die Analysten für 2022 Umsätze in Höhe von 19,30 Mio. EUR, 2023 von 38,80 Mio. EUR und 2024 geschätzte 82,72 Mio. EUR. Somit beträgt das Kurs-Umsatzverhältnis auf Basis des Jahres 2022 hohe 32,31.

Im Verhältnis dazu befindet sich First Hydrogen zwar in einem früheren Stadium, belegbare Zahlen und ein Businessplan über die nächsten Jahre sind noch nicht vorhanden, die Partnerschaften mit den genannten Global Playern, die Entwicklung beim Utility Van sowie der anderen Sektoren könnten die Diskrepanz in der Unternehmensbewertung jedoch mittelfristig egalisieren. Zudem besitzt First Hydrogen mit eigenentwickelten Nutzfahrzeugen, dem Aufbau einer Wasserstofftankstellen-Infrastruktur sowie der zukünftigen Produktion und dem Vertrieb von grünem Wasserstoff eine breitere Wertschöpfungskette.

SWOT-Analyse

Stärken

  • Aufbau einer eigenen Wasserstoff-Infrastruktur, Hydrogen-as-a-Solution-Modell
  • Zusammenarbeit mit globalen Marktführern
  • Hohe Expertise und Erfahrung in der Führungsebene
  • Errichtung eines neuen Wasserstoffmobilitätssystem (Utility Van) ohne OEM-Altlasten
  • Hersteller- und technologieneutrales Geschäftsmodell

Schwächen

  • Starke Konkurrenz durch etablierte Automobilkonzerne
  • Geringe Kapitalausstattung
  • Wachsender Wettbewerb im Sektor der Tankstellennetze

Chancen

  • Hohe Investitionen seitens der Politik in saubere Wasserstoffwirtschaft
  • Schneller Markteintritt durch Herstellerneutralität
  • Gewinnung von deutlichen Marktanteilen im boomenden Logistikmarkt
  • Möglicher Übernahmekandidat

Risiken

  • Verzögerungen bei der Entwicklung des Utility Vans
  • Lieferkettenprobleme
  • Steigende Rohstoffpreise drücken Marge

Starke Partner bei guter Positionierung

Der Wandel von fossilen Energieträgern zu alternativen Energien wird aufgrund des Ukraine-Konflikts seitens der Politik noch einmal deutlich beschleunigt. Die Erreichung der Klimaziele, besonders beim Problemkind Verkehr, genießt höchste Priorität und wird mit Milliarden-Programmen gefördert. Bei den leichten und schweren Nutzfahrzeugen wird im Moment die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie favorisiert. Im Sektor der Kleintransporter besteht durch die Transformation von fossilen auf alternative Energieträger enormer Bedarf. Allein in Europa fahren 29 Mio. Kleintransporter, die ersetzt oder auf Brennstoffzellentechnologie umgerüstet werden müssen.

Neben den etablierten Fahrzeugbauern sticht First Hydrogen mit seiner „Best-of-Strategie“ heraus. Ein neuer Meilenstein konnte erreicht werden, zudem verspricht die Aufnahme in das „Aggregated Hydrogen Freight Consortium“ enormes Potenzial. Mit dem Aufbau einer eigenen Wertschöpfungskette durch die Entwicklung eines eigenen H2-Tankstellennetzes sowie der geplanten Produktion und dem Vertrieb von grünem Wasserstoff ist das Unternehmen bestens aufgestellt. First Hydrogen befindet sich noch in einem frühen Stadium, das Potenzial ist jedoch enorm, ebenso sind natürliche Risken beim Wachstum vorhanden. Bei einer positiven Weiterentwicklung, vor allem des Utility Vans, wäre eine Übernahme durch einen größeren Konkurrenten ebenfalls denkbar.

Quellen / Hinweise:
  1. Website der deutschen Bundesregierung
  2. Angaben vom Government of the United Kingdom
  3. Angaben Website elektroauto-news.net
  4. Unternehmensmeldung vom 05.07.2022

Interessenskonflikt

Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf researchanalyst.com zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.

Quelle: First Hydrogen Corp.

Keyfacts
ISIN: CA32057N1042
Kürzel TSXV:FHYD, FWB: FIT
Letzter Kurs 1,87 EUR
ausstehende Aktien 58.993.097
Branche Kraftfahrzeugindustrie
Themen Brennstoffzellen, erneuerbare Energien, Wasserstoff, Transportverkehr
Marktkapitalisierung 110,00 Mio. EUR
Börsenplätze Toronto, Frankfurt
CEO Balraj Mann
Homepage www.firsthydrogen.com
Quelle: S&P CapitalIQ Pro, Unternehmensangaben, Stand: 25.07.2022
Medienkommentare

Autor
Autor
Stefan Feulner

Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

Mehr zum Autor

Weitere Berichte