European Lithium – Europas Schlüssel zu kritischen Rohstoffen
Der globale Wettbewerb um Batteriemetalle und Seltene Erden geht in die nächste Runde. Der Preis für Lithium, das „weiße Gold“ der Energiewende, hat sich in den letzten Jahren zwischen 50.000 und 80.000 CNY bewegt, zuletzt wieder aufwärts. Während China weiterhin die Lieferketten für Batteriemetalle dominiert, versucht der Westen, eigene Quellen zu erschließen und so die strategische Abhängigkeit zu verringern. In Europa steht dabei ein Name besonders im Fokus: European Lithium Ltd. Das australische Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, der erste Anbieter batteriefähigen Lithiums aus europäischer Förderung zu werden. Mit Projekten in Österreich, Irland, der Ukraine und einer Beteiligung an einem der größten Seltenen-Erden-Vorkommen der Welt in Grönland spielt European Lithium eine zentrale Rolle in der geopolitischen Rohstoffstrategie. Die EU will bis 2030 mindestens zehn Prozent ihres Bedarfs an kritischen Rohstoffen aus eigener Förderung decken. European Lithium liegt mit seinen Aktivitäten genau auf dieser Linie und könnte zum neuen Shooting-Star am Rohstoff-Himmel avancieren.

Das Wolfsberg-Projekt – Österreichs Ticket in die E-Mobilität
Im Zentrum des Unternehmens steht das Wolfsberg-Lithiumprojekt im österreichischen Kärnten. Es gilt als die erste vollständig genehmigte Lithiumlagerstätte Europas und bildet das Rückgrat der geplanten europäischen Batterielieferkette. Die Lagerstätte liegt strategisch günstig im Umfeld wachsender Batterie- und Automobilcluster in Süddeutschland und Mitteleuropa. Mit einem langfristigen Abnahmevertrag mit BMW hat European Lithium einen industriellen Anker gewonnen, der die Wirtschaftlichkeit des Projekts absichert. Künftig soll das geförderte Lithiumhydroxid in Saudi-Arabien verarbeitet werden – ein Schritt, der dank niedriger Energiekosten und logistischer Effizienz Wettbewerbsvorteile schafft. Wenn Wolfsberg wie geplant 2027 in Produktion geht, könnte es zu einem Symbol für europäische Rohstoffsouveränität werden.
Von Kärnten bis Grönland – Beteiligungen mit strategischer Tiefe
European Lithium hat seine Struktur inzwischen zu einer Beteiligungsgesellschaft für kritische Rohstoffe weiterentwickelt. Herzstück ist die Mehrheitsbeteiligung an der NASDAQ-notierten Critical Metals Corp. (CRML), die das Wolfsberg-Projekt betreibt und zusätzlich am gigantischen Tanbreez-Seltenen-Erden-Projekt in Grönland beteiligt ist. Tanbreez zählt zu den größten genehmigten Vorkommen weltweit und enthält hohe Konzentrationen schwerer Seltenen Erden, die für Hightech-, Rüstungs- und Energietechnologien unverzichtbar sind. CRML hatte zuletzt einen Letter of Intent (LOI) mit REalloys Inc. abgeschlossen, wonach REalloys voraussichtlich für 10 Jahre rund 15 % der Produktion an Seltenen Erden-Konzentraten dieses Tanbreez-Projekts erhält.
Executive Chairman Tony Sage kommentiert: „Tanbreez ist eines der strategisch wichtigsten Seltenen-Erden-Projekte weltweit. Diese Abnahmevereinbarung markiert einen weiteren entscheidenden Schritt in den US-Markt und ebnet den Weg für eine erweiterte Versorgung innerhalb der amerikanischen Verarbeitungsnetzwerke. Unsere Partnerschaft mit REalloys unterstreicht das gemeinsame Ziel, eine widerstandsfähige, vollständig unabhängige Lieferkette aufzubauen, die die Abhängigkeit von China verringert und die industrielle Zukunft Nordamerikas stärkt.“
Durch Teilverkäufe der zuletzt stark aufgewerteten Critical-Metals-Aktien hat European Lithium jüngst frisches Kapital in Höhe von ca. 50 Mio. USD generiert, ohne die eigene Aktienbasis zu verwässern, ein grandioser Schachzug. Ein gleichzeitig gestartetes Aktienrückkaufprogramm unterstreicht das Vertrauen des Managements in den inneren Wert des Unternehmens. Die Bewertungslücke zwischen Bilanzwert und Börsenkurs könnte sich damit zunehmend schließen.
Neue Projekte in Europa – Irland und Ukraine im Fokus
Neben Österreich arbeitet European Lithium an der Ausweitung seines europäischen Portfolios. In Irland wurde das Leinster-Lithiumprojekt übernommen, welches historische Bohrungen mit hohen Lithiumgehalten von bis zu 3,75 % Li₂O aufweist. Das Projekt gilt als eines der aussichtsreichsten Festgesteinsvorkommen der EU und steht nun im Fokus internationaler Partner, darunter der chinesische Konzern Ganfeng, der das Areal derzeit neu bewertet. Auch in der Ukraine besitzt European Lithium zwei Liegenschaften mit beträchtlichem Potenzial. Sobald die politische Lage stabil ist, könnten Dobra und Shevchenkivske zu Schlüsselfaktoren in der europäischen Rohstoffversorgung werden. Die Wiedereröffnung der australischen Botschaft in Kiew und westliche Investitionspläne deuten darauf hin, dass die Ukraine langfristig ein bedeutender Standort für kritische Metalle werden könnte.
Lithium bleibt der Engpass der Energiewende
Trotz kurzfristiger Preisschwankungen bleibt Lithium einer der knappsten und wichtigsten Rohstoffe der kommenden Dekaden. Studien der Internationalen Energieagentur prognostizieren eine Verzehnfachung der Nachfrage bis 2050. Besonders der rapide Ausbau der Elektromobilität und der stationären Energiespeicher treibt diesen Trend. Während Nordamerika und Europa versuchen, durch eigene Förderprojekte ihre Lieferketten zu stabilisieren, bleibt China mit rund 80 % der globalen Lithiumhydroxidproduktion klar dominierend. Projekte wie Wolfsberg gewinnen daher nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch immer mehr an Bedeutung. Ihr ESG-freundlicher Ansatz ohne chemische Zusätze im Bergbau entspricht genau den Umweltvorgaben, die in der EU zunehmend zur Voraussetzung für Fördergenehmigungen werden.
Fazit: Steile Entwicklung zeigt weiteren Bedarf für eine Neubewertung
European Lithium steht exemplarisch für den Versuch Europas, technologische Unabhängigkeit bei kritischen Rohstoffen zu erreichen. Mit der bevorstehenden Produktionsreife des Wolfsberg-Projekts, der Beteiligung an Critical Metals und dem Zugang zu Seltenen Erden in Grönland besitzt das Unternehmen substanzielle Werte, die an der Börse noch unzureichend reflektiert sind. Das Management nutzt gezielt Kapitalmaßnahmen, um diese Unterbewertung zu adressieren. Der Chartvergleich seit Oktober zeigt die schnelle Anpassung der Kurse innerhalb des Sektors.

In den letzten Handelstagen kam es sowohl bei CRML als auch bei European Lithium zu großen Kursausschlägen, nachdem Marktteilnehmer über eine mögliche Beteiligung der US-Administration an Projekten mit kritischen Metallen spekuliert hatten. CEO von CRML Tony Sage nimmt in einem aktuellen Interview mit Lyndsay Malchuk im Rahmen des International Investment Forum dazu Stellung. youtu.be/4LsysG1g0xo
Mit einer Marktkapitalisierung von 400 Mio. AUD oder 260 Mio. USD reflektiert der Wert der European Lithium Aktie aktuell einen signifikanten Abschlag zum verbleibenden Anteil von 53,04 Mio. Aktien an Critical Metals. Bei Kursen um 13 USD hat der 50 %-Anteil einen Wert von 689 Mio. USD. Es darf davon ausgegangen werden, dass eine Wertangleichung in den nächsten Monaten stattfindet. Vor diesem Hintergrund ist die European Lithium-Aktie ein Schnäppchen unter den gehandelten Gesellschaften mit aktiven Beteiligungen an kritischen Metall-Projekten.
Dieses Update folgt auf unseren Initial Report zu European Lithium vom 27.12.2024
researchanalyst.com/de/report/european-lithium-ltd-die-trump-siegeraktie