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29.06.2022, Autor: Stefan Feulner

Aktien-News: wallstreet:online AG - Die nächste Stufe gezündet — "Case Study 2026" zeigt enormes Potenzial auf

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Äußerst erfolgreich verlief das vergangene Geschäftsjahr bei Deutschlands führenden „Next Generation Broker“ nach betreuten Kundenvermögen, dem Smartbroker. Obwohl die wallstreet:online AG, die zukünftig unter dem Namen Smartbroker Holding AG firmieren wird, auch 2022 mit rund 25% wachsen will, gilt das aktuelle Jahr als Übergangsjahr. Aktuell arbeiten die Berliner mit Hochdruck am Smartbroker 2.0. Mit Präsentation der „Case Study 2026“ bei der kürzlichen stattgefundenen Hauptversammlung wurde das optimierte Modell vorgestellt - die Potenziale wurden deutlich aufgeführt. Aufgrund der deutlichen Korrektur der Aktie in den vergangenen Monaten ergibt sich dadurch auf verbilligtem Niveau eine mehr als interessante Einstiegsmöglichkeit.


Marktführerschaft weiter ausgebaut

Ein letztes Mal wurde bei der Hauptversammlung der wallstreet:online AG auf das äußerst erfolgreiche Geschäftsjahr 2021 zurückgeblickt. Mit einem weiteren Rekordjahr und Umsätzen in Höhe von 51,4 Mio. EUR, was einer Steigerung von 82% gleichkommt und einem EBITDA vor Kundengewinnungskosten von 17,5 Mio. EUR, schloss der mit Abstand größte verlagsunabhängige Finanzportalbetreiber im deutschsprachigen Raum als auch die alleinige Gesellschafterin der Smartbroker-Betreibergesellschaft die Bücher. Zwar gewannen die Finanzportale weiter enorm an Reichweite, das Wachstum des Segments „Transaktion“, mit dem erst seit Ende 2019 gelaunchten Smartbroker, stellt dagegen alles in den Schatten. Bereits 63% des Wachstums fallen auf diesen Bereich, der Rest von 37% auf das Mediengeschäft. Die Kundendepots wurden mit über 120.000 mehr als verdoppelt. Das betreute Kundenvermögen, das Ende des Geschäftsjahres auf 8,8 Mrd. EUR taxiert wurde und aktuell auf bereits weit über 9 Mrd. EUR gewachsen ist, macht den Smartbroker bei dieser Kennziffer zum mit Abstand größten Next Generation Broker im deutschsprachigen Raum.

Enorm wichtiges Übergangsjahr

Das laufende Geschäftsjahr wird ein enorm wichtiges für die zukünftige „Smartbroker Holding AG“. Die Umfirmierung wurde auf der zurückliegenden Hauptversammlung mit 99,99% der Stimmen beschlossen. Dabei soll sich die Bedeutung des Smartbrokers auch im Namen widerspiegeln. Neben der Umfirmierung soll in 2022 zudem unter der Motorhaube des führenden deutschen Neobrokers bei Assets under Custody vieles erneuert und optimiert werden. Trotz des Übergangsjahres, wie es CEO Matthias Hach betitelte, geht man in der Hauptstadt von einer Umsatzsteigerung in Höhe von 25% auf 62 Mio. EUR bis 67 Mio. EUR aus, das operative EBITDA nach Kundengewinnungskosten soll von 4,4 Mio. EUR auf 10 bis 12 Mio. EUR anwachsen. Zudem sollen die Wertpapierdepots bis Ende 2022 um 22% auf 300.000 wachsen, das betreute Vermögen sollte im Laufe des Jahres die Schallmauer von 10 Mrd. EUR durchbrechen und zum Jahresende bei rund 10,3 Mrd. EUR liegen.

CEO Matthias Hach: „2022 ist für uns ein Übergangsjahr. Wir arbeiten mit Hochdruck am Launch von Smartbroker 2.0, nach der Markteinführung werden wir einen Anstieg bei den Neukundenzahlen sehen, da wir mit unserer Smartphone-App und dem neuen Krypto-Angebot künftig ganz neue Zielgruppen ansprechen können.“ Quelle: wallstreet:online AG

Smartbroker 2.0 entfaltet sein Potenzial

Trotz des großen Erfolgs und der Beliebtheit bleibt der Smartbroker laut dem Management hinter seinem Potenzial zurück. Durch den geplanten Launch von „Smartbroker 2.0” und den Aufbau einer eigenen Brokerage-Infrastruktur im zweiten Halbjahr 2022, wodurch ein grundlegend erneuertes Nutzererlebnis, ein erweitertes Produktspektrum und ein optimiertes Geschäftsmodell geschaffen werden sollen, dürften die enormen Skaleneffekte jedoch deutlich zum Tragen kommen. Grundvoraussetzung der Umsetzung dieses Modells ist die Aufstockung der KWG-Lizenz von Wertpapierhandelsbank auf Wertpapierinstitut, die die BaFin noch beschließen muss. Eine positive Absegnung vorausgesetzt, würde der Smartbroker nicht mehr nur als Depot-Vermittler fungieren, sondern wäre zukünftig ein eigener Broker und müsste keinen Anteil mehr an eine Partnerbank abgeben. Zudem sollen durch den geplanten Launch der Smartphone-App, einer eigenen Desktop-Lösung und der Etablierung des Handels mit Kryptowährungen neue Zielgruppen angesprochen werden. Durch den Wegfall der Einschränkungen beim Marketing besteht zudem die Chance, gezielt Social-Media-Werbung einzubinden, was die durchschnittlichen Kosten für die Neukundengewinnung deutlich absenken würde. Weiterhin würde der eigene Broker steigende Margen je Trade generieren und könnte von der Zinsmarge profitieren.

Vorstellung der „Case Study 2026“ – Aktie vor Neubewertung

Im Zuge der virtuellen Hauptversammlung wurde das mittelfristige Wachstumspotenzial anhand einer Szenarioberechnung aufgezeigt. Hier geht das Management davon aus, dass beim optimierten „Smartbroker 2.0“ bis Ende 2026 über 600.000 Wertpapierdepots geführt werden. Das betreute Vermögen wird dann auf mehr als 14 Mrd. EUR geschätzt, was einem durchschnittlichen Depotvermögen pro Kunde von immer noch hohen 23.000 EUR gleichkommen würde. Abhängig von der Anzahl der Transaktionen wäre unter diesen Annahmen für 2026 konzernweit ein Umsatz zwischen 140 Mio. EUR und 180 Mio. EUR möglich, was einer Verdreifachung des im Geschäftsjahr 2021 erzielten Umsatzes in Höhe von 51,4 Mio. EUR entspräche. Durch die geplante Internalisierung der IT-Infrastruktur und Skaleneffekte soll die EBITDA-Marge nach Kundenakquisitionskosten von knapp 10% im letzten Geschäftsjahr auf rund 37% explodieren. Natürlich sollte bei dieser Schätzung und einem Zeitraum von knapp fünf Jahren berücksichtigt werden, dass die Unternehmensziele diversen Unsicherheiten, Annahmen und Risiken unterliegen.

In der „Case Study 2026“ geht das Management der w:o AG und der Betreibergesellschaft w:o capital AG bis Ende 2026 von über 600.000 Wertpapierdepots und Assets under Custody von über 14 Mrd. EUR aus. Quelle: wallstreet:online AG, Pressemeldung vom 24.06.2022

Peer Group-Vergleich hinkt, Insider kaufen

Trotz der starken Zahlen zum Gesamtjahr 2021 sowie den positiven Zukunftsaussichten korrigierte die Aktie der wallstreet:online AG seit dem Allzeit-Hoch im Mai 2021 um über 40% auf aktuell 17,00 EUR. Der Börsenwert des Marktführers beträgt aktuell rund 260 Mio. EUR. Im Vergleich zu Trade Republic, die in die Peer-Group der Neobroker fallen, besteht somit eine deutliche Unterbewertung. So erhielt Trade Republic Anfang des Monats im Zuge einer Kapitalerhöhung 250 Mio. EUR, basierend auf einer Post-Money-Bewertung von sage und schreibe 5 Mrd. EUR. Dabei liegen sowohl die Assets under custody, die sich laut der letzten Veröffentlichung bei „über 6 Mrd. EUR“ befinden, als auch das Depotvolumen pro Kunde, welches mit 6.000 EUR taxiert ist, weit unter den Richtwerten des Smartbrokers. Dessen Kunde hat im Schnitt 30.000 EUR im Portfolio. Kein Wunder, dass diese Diskrepanz neben dem Gründer und Aufsichtsratschef André Kolbinger auch CFO Roland Nicklaus auf den Plan ruft. So haben diese seit Ende Mai w:o-Aktien im Wert von über 300.000 EUR erworben.

Zwischenfazit

Die Ausgangsbasis für den Smartbroker 2.0 ist einzigartig. Durch die Verzahnung der beiden Segmente Media und Transaktion erreicht wallstreet:online mindestens 40% der selbst-entscheidenden Investoren im deutschsprachigen Raum. Zudem ist der Smartbroker der einzige Full Service Online Broker mit einem Null Euro Gebühren-Modell. Mit Erteilung der BaFin-Lizenz und Einführung des „Smartbroker 2.0“ dürfte die Aktie vor einer Neubewertung stehen. Um endgültig als Neobroker wahrgenommen und damit vergleichbar mit Konkurrenten wie Trade Republic zu werden, fehlt der Launch der Smartphone-App, der höchste Priorität genießen sollte. Auf aktuellem Niveau ergeben sich durch die Optimierungen und erwarteten Skaleneffekte attraktive Einstiegschancen.


Das Update erfolgt auf unseren initialen Report 11/21.


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