Deutlich sichtbares Upgrade
Eines vorweg, die Mühen der letzten Monate haben sich eindeutig gelohnt. Die Vision von Smartbroker Holding CEO André Kolbinger, den „attraktivsten Online Broker Deutschlands“ zu erschaffen, zeigen die ersten Teaser, die unter www.smartbrokerplus.de einzusehen sind, deutlich auf. Dabei sind die Integration grundlegend neuer Funktionen zu erkennen, die nach neuesten Kundenanforderungen optimiert wurden. Im Mittelpunkt steht hier ganz klar der Kunde.
Dass hierbei die 25-jährige Erfahrung der Smartbroker-Gruppe, mit ihren vier reichweitenstarken Börsenportalen wallstreet-online.de, boersenNews.de, FinanzNachrichten.de und ARIVA.de eingeflossen sind, ist klar ersichtlich. So fließen die neuesten Trends, News und Signale aus den verschiedenen Foren in den Community-Tab beim Smartbroker+ ein. "State oft the art" sind ebenfalls das überarbeitete Dashboard sowie Watchlisten und Finanzübersichten. Zudem wird durch einen neu entwickelten Onboarding-Prozess die Depoteröffnung deutlich vereinfacht und beschleunigt.
Go Live steht kurz bevor
In wenigen Wochen, so die Firmenleitung, erfolgt der Start der Early-Access-Phase, bei der sowohl die APPs für Android und iOS, als auch das moderne Frontend für die Desktop-Anwendung getestet werden kann. Die erste Phase startet mit allen deutschen Handelsplätzen. Danach soll das bewährte Smartbroker-Angebot peu à peu integriert werden. Der Übertrag der Depotbestände soll dann im Oktober erfolgen. Apropos Produktspektrum: Mit der Etablierung einer Smartphone-App, einer auf dem neuesten Stand befindlichen Desktopanwendung und den Angeboten eines klassischen Brokers, zeigt die Smartbroker Holding AG ihr Alleinstellungsmerkmal deutlich auf. Somit dürfte die Diskrepanz in der Unternehmensbewertung zur Peer-Group wie Scalable Capital oder Trade Republic einmal mehr hinterfragt werden.
Jahreszahlen ohne Überraschung
Parallel zur neuesten Entwicklung des Smartbroker+ lieferte die Gruppe die testierten Zahlen für das Gesamtjahr 2022, welche jedoch keine weiteren Überraschungen im Vergleich zu den vorläufigen Zahlen enthielten. So lagen die Erlöse nach HGB bei 52,8 Mio. EUR nach 56,8 Mio. EUR im Vorjahr. Das Transaktionsgeschäft, dessen mit Abstand größte Umsatzquelle der Smartbroker darstellt, trug knapp 19 Mio. EUR zum Gruppenumsatz bei. Mit den vier Börsenportalen wurde im Medienbereich ein Umsatz von rund 34 Mio. EUR bei einer Marge in Höhe von 43 % ein EBITDA von circa 15 Mio. EUR erzielt. Insgesamt betrug das EBITDA vor Kundengewinnungskosten 12,8 Mio. EUR.
Für das laufende Jahr 2023 rechnet die Smartbroker Holding AG mit Umsätzen zwischen 51 und 56 Mio. EUR. Nach Kundengewinnungskosten soll das EBITDA zwischen 1 Mio. und 4 Mio. EUR betragen. Wie CEO Kolbinger bereits in früheren Gesprächen erwähnte, sei 2023 ein „weiteres, letztes Brückenjahr“. Ab 2024 soll der Smartbroker+ dann ganzjährig zum Umsatzwachstum beisteuern, und erstmals auch die Profitabilität der Gruppe stärken.
Ärgernis „Payment for Order Flow“-Verbot
Ein eher leidiges Thema für die Online Broker ist derzeit das Verbot des „Payment for Order Flow“ (PFOF) ab dem Jahr 2026 durch die EU. Während sich klassische Neobroker um ihr Geschäftsmodell bedroht fühlen, dürfte der Smartbroker laut dem Analysehaus Montega nur in geringem Ausmaß betroffen sein. So belaufe sich der PFOF-Erlösanteil auf aktuell rund 10 bis max. 15 % des Konzernumsatzes. Hiervon entfällt wiederum der Löwenanteil auf Derivatepartner, während Rückvergütungen von Börsenbetreibern nur eine sehr geringe kommerzielle Bedeutung für Smartbroker aufweisen. Die Hamburger empfehlen die Smartbroker Holding weiterhin zum Kauf mit einem Kursziel von 14 EUR auf Sicht der nächsten 12 Monate.
Zwischenfazit
Der Launch des Brokers der neuesten Generation, Smartbroker+, ist nach Veröffentlichung erster Teaser gelungen und zeigt zum einen die Nutzerfreundlichkeit, zum anderen die Integration vieler Community-Module, die aus unserer Sicht eine neue, jüngere Zielgruppe anziehen dürften. Zudem verfügt die Smartbroker Holding AG mit dem Launch der Smartphone-App die gleichen Tools wie ein herkömmlicher Neobroker, gepaart jedoch mit dem Produktangebot eines Full-Service-Brokers. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal, was unserer Ansicht einen Bonus auf die Bewertung geben müsste, ist die angeschlossene Finanzcommunity mit über 850.000 Usern. Die Marktkapitalisierung der Smartbroker Holding AG liegt aktuell bei 142,39 Mio. EUR. Spätestens nach dem endgültigen Launch des Smartbroker+ könnte sich die Aktie aus ihrer Konsolidierungsphase befreien.
Das Update erfolgt auf den initialen Report 11/2021