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28.03.2023, Autor: André Will-Laudien

Aktien-News: DESERT GOLD - Übernahme-Fantasie mit steigenden Goldpreisen — Gute Nachrichten aus West Mali

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Seit dem Wiederaufleben der Bankenkrise in 2023 sind Edelmetalle bei Investoren wieder stark gefragt. Denn in Erwartung einer sich weiter manifestierenden Inflation suchen Anleger hoffnungsvoll nach Wertstabilität. Fakt ist, dass Gold seit Ende der 90iger-Jahre bis heute pro Jahr 8,6% Zuwachs erreichen konnte, soviel wie keine andere Anlageklasse über einen so langen Zeitraum. Das Kriterium "Wertstabilität" ist also historisch nachgewiesen, denn Gold wertete in den letzten 100 Jahren auch gegenüber jeglicher Form von Papiergeld stark auf. So konnte Gold seit Jahresbeginn 2023 schon ca. 8% zulegen, der Rohstoff-Fondsmanager Leigh Goehring ist pessimistisch und erwartet sogar ein "Jahrzehnt der Inflation". Wir blicken auf ein interessantes Gold-Projekt in West Mali mit herausragenden Perspektiven.


Lesezeit: 7 Minuten

Das aktuelle Damokles-Schwert heißt "Zinssenkung"

Wer sich die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten genauer ansieht kommt zu dem Schluss, dass die heranrollende Rezession in Europa und die immer lauter werdende Forderung nach Zinssenkungen seitens der Notenbanken, den Druck auf die Preise vermutlich noch erhöhen wird. Mit zahlreichen Streiks dokumentiert die arbeitende Bevölkerung ihren Unmut über die rasant anziehenden Preise und fordert teilweise zweistellige Lohnanpassungen. Das bringt die sogenannte "Lohn-Preis-Sprirale" in Gang, denn die höheren Inputkosten bei Unternehmen führen zu einer weiteren Überwälzung der gestiegenen Kosten an den Verbraucher. In Kombination mit einer sinkenden Wirtschaftsleistung sprechen Ökonomen von einem "Stagflations-Szenario", also einer Zeit mit geringem oder sogar rückschrittigem Wachstum und steigendem Preis-Niveau. Die Notenbanken sind einerseits zwar verpflichtet, die Währungsstablität zu fördern, andererseits schwingt der ökonomische Druck mit, eine stotternde Wirtschaft mit sinkenden Refinanzierungskosten zu stützen. Kommt noch eine Bankenkrise hinzu, könnte das Dilemma für einen Währungshüter nicht größer sein. Sollten die Zentralbanken also situationsbedingt in der zweiten Jahreshälfte einen neuerlichen Zinssenkungs-Zyklus einleiten, wird der Druck auf die Währungen zunehmen. Spätestens dann dürften Edelmetall-Investments eine Renaissance erleben. Charttechniker weisen seit einigen Monaten darauf hin, dass der Bruch der Widerstandslinie von 2.050 USD im Gold demnächst anstehen könnte. Eine Erhöhung der Edelmetallquote im Depot sollte sich dann als "goldener Griff" erweisen.

Ein interessantes Projekt in West-Afrika

Wer an unterbewertete Goldaktien denkt sollte sich den kanadischen Explorer Desert Gold Ventures genauer ansehen. Mit dem SMSZ-Projekt in Mali besitzt Desert Gold mit 440 qkm eine der größten nicht-produzierenden Landflächen in Westafrika. In der Nachbarschaft befinden sich mehrere produzierende Minen, unter anderem von Barrick Gold, Allied Gold, Endeavour Mining sowie B2Gold. Es wurden bislang in der Umgebung mehr als 23 Goldzonen entdeckt, welche erschlossen und nach wirtschaftlichen Gehalten analysiert werden sollen.

1,1 Mio. Unzen Gold

Die aktuelle Ressourcenschätzung ist erst der Anfang.

Die Zonen, auf denen die letzten Auswertungen basieren, befinden sich innerhalb eines engen 12km-Radius in der südlichen Hälfte des 440 qkm großen Areals. Die aktuelle Ressourcenschätzung summiert sich auf rund 1,1 Mio. Unzen Gold, wobei der Großteil auf die Kategorie „abgeleitet“ (inferred) entfällt, d.h. mit einer höheren Unsicherheit verbunden ist – insgesamt 769.200 Unzen Gold (bei einer Tonnage von 20,7 Mio. und einem Gehalt von 1,16 g/t). Die gemessene und angezeigte Mineralressource (measured & indicated) ergab bei 8,47 Mio. Tonnen mit einem Gehalt von 1,14 g/t Gold insgesamt 310.300 Unzen Gold.

Desert Gold besitzt eines der größten noch nicht produzierenden Landpakete in Westafrika. Quelle: Desert Gold Ventures Inc.

Im Süden Malis, an der Grenze zu Guinea, besitzen die Kanadier auch noch das wesentlich kleinere Djimbala-Projekt. In der Nähe befinden sich etliche produzierende Minen, wie die Komana-Mine von Hummingbird Resources, die direkt westlich an das Djimbala-Projekt anschließt, oder die Kalana-Mine von Endeavour Mining, die sich rund 18km südlich befindet. Erste Bohrungen sind in 3m Tiefe auf Goldgehalte von bis zu 12,65 g/t gestoßen. Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten aber auf das folgende Projekt.

Neuigkeiten aus den Zonen Mogoyafara South und Gourbassi West North

Bis Mitte März hat Desert Gold auf dem Gebiet SMSZ 445 Bohrlöcher mit über über 2.067m auf vorrangigen Boden- und Strukturzielen in der Nähe der Goldlagerstätten Mogoyafara South und Gourbassi West North absolviert. So wurde unter anderem etwa 500m südlich der Goldlagerstätte Mogoyafara South (Schätzung der vermuteten Mineralressourcen im Umfang von 412.800 Unzen Gold mit einem Gehalt von 1,05 g/t Gold) mit der Erschließung einer neuen 400m langen und 50 bis 75m breiten Zone begonnen. Erste Gesteinsproben von diesem Standort haben bis zu 1,55 g/t Gold ergeben. Eine weitere neue Abbaustätte befindet sich etwa 1.000m östlich des Trends Mogoyafara South. Dort haben Stichproben aus zwei 50m langen und 2 bis 5m breiten handwerklichen Abbaustätten Werte von bis zu 5,04 g/t Gold ergeben.

Eine Schürfprobe aus Mogoyafara South lieferte einen Goldgehalt von 1,55 Gramm je Tonne. Das Bild zeigt einen schmalen, nach Osten streichenden Quarzgang mit dunkleren Pyritausfüllungen im verwitterten Gestein neben dem Erzgang. Quelle: Desert Gold Ventures

Auch wenn die Entnahme von Gold von illegalen Arbeitern durch manuelle Schürfarbeiten ein Ärgernis darstellt, so liefern die Ergebnisse dieser handwerklichen Tätigkeiten aber interessante Einblicke in die Größe und Wirtschaftlichkeit der Lagerstätte an sich. Letztlich helfen diese Aktionen den Geologen vor Ort, gezielte Bohrpunkte zu identifizieren und die Mächtigkeit der Ressource genauer zu bestimmen.

Desert Gold CEO Jared Scharf: "Ich bin immer wieder angenehm überrascht, wenn auf unserem Konzessionsgebiet SMSZ neue handwerkliche Abbaustätten auftauchen. Diese neuen Aktivitäten bekräftigen uns in der Überzeugung, dass wir mit weiteren Arbeiten neue Goldzonen auf unserem Konzessionsgebiet entdecken werden. Ich freue mich auch, dass wir mehr Bohrlöcher als geplant durchführen konnten und immer noch unter dem geplanten Budget liegen."

Übersicht zu handwerklichen Abbaustätten und Schneckenbohrstationen bei Mogoyafara South 2023 Quelle: Desert Gold Ventures

Die gesammelten Schürfproben wurden zur Analyse an ein beauftragtes Labor geliefert, die Ergebnisse werden derzeit mit Spannung erwartet. Das geplante Bohrprogramm beläuft sich insgesamt auf gewaltige 35.000m und es ist zu erwarten, dass die benachbarten Produzenten ein Auge auf die Aktivitäten von Desert Gold richten. Positive Ergebnisse dürften sich daher recht schnell herumsprechen. Desert Gold arbeitet daran, bekannten Goldzonen nachzuverfolgen und auszuweiten, das Management geht davon aus, dass es sich in den genannten Zonen um die bislang größten Goldsysteme handelt, die auf der SMSZ-Liegenschaft je entdeckt wurden.

Erhöhte Übernahme-Aktivitäten in der Nachbarschaft

Lange war es ruhig gewesen in der Goldbranche, doch steigende Inflation und Edelmetallpreise schüren die Übernahme-Phantasie weltweit. Der Mid Tier-Producer B2Gold machte kürzlich mit einer Nachricht von sich reden, nachdem man sich mit dem Management des benachbarten Wettbewerbers Oklo Resources auf eine Übernahme geeinigt hat. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf Desert Gold, denn alle genannten Tier-1-Minen in der Nähe des SMSZ-Projekts produzieren im Jahr jeweils mehr als 500.000 Unzen Gold zu sehr niedrigen Kosten von rund 800 USD pro Unze (AISC). Die Fekola-Mine von B2Gold liegt ebenfalls an der Senegal-Mali-Scherzone, unweit von zwei weiteren Minen des Branchengiganten Barrick Gold. Die Region ist also hoch interessant und steht womöglich vor den nächsten Konsolidierungen. Bereits Ende 2022 schlug die marokkanische Managem-Gruppe bei IAMGold zu. Sie kauften deren Explorationsprojekte im Dreiländereck von Senegal, Mali und Guinea, die sich auch in der Senegal-Mali-Scherungs-Zone (SMSZ) befinden. Die ortsansässigen Barrick Gold sowie B2Gold waren in den vergangenen Monaten noch reichlich inaktiv, haben aber volle Kassen. Angesichts sinkender Minenrestlaufzeiten brauchen neue Liegenschaften, um ihre Produktion mittelfristig zu halten. Die Zeit spielt also für Desert Gold, denn mit jeder weiteren Ressourcen-Ausdehnung erhöht sich der potenzielle Übernahmepreis, wenn es zu einem Deal kommt.

Zwischenfazit: Die Dynamik spricht für eine Aufwertung

Die Desert Gold-Aktie befindet sich im aktuellen Abwärtstrend der Juniors in guter Gesellschaft. Die aktuelle Situation sollten Anleger jedoch nicht überbewerten, denn in allen beginnenden Edelmetall-Trends der jüngeren Vergangenheit steigen zuerst die produzierenden Minen. Im Chart ist die jüngst positive Entwicklung der Majors Barrick und B2Gold schon gut ablesbar. Sollten die ersten übernahme-Aktivitäten die Runde machen, werden Junior-Explorer sehr schnell in den Fokus der Anleger geraten und spekulativ überproportional zulegen können. Für die potenzielle Portfolio-Allokation im Bereich Edelmetalle bietet sich also ein gesunder Mix aus physischem Metall, größeren bis mittleren Produzenten sowie ausgewählten Explorationsunternehmen mit Potenzial zur Beimischung an.

Der Kurs von Desert Gold hat gegenüber dem Goldpreis und den großen Förderern Barrick und B2Gold noch einiges an Aufholpotenzial. Quelle: Refinitiv Eikon vom 24.03.2023

Kurz vor dem Jahreswechsel gelang Desert Gold eine größere Finanzierung. Nach einer angekündigten Privatplatzierung von 24,28 Mio. Einheiten zu einem Preis von 0,07 CAD pro Aktie plus Warrant, gelang dem Management sogar eine Aufstockung auf 57,14 Mio. Aktien. Das spülte knapp 4 Mio. CAD in die Kasse und garantiert die geplanten Bohrarbeiten in 2023. Sollte Gold technisch aus dem Seitwärtstrend ausbrechen, sind für Explorer-Aktien die Segel gesetzt. Die in Kanada und Frankfurt notierte Desert Gold verfügt über eine solide Aktionärsstruktur und ist ein liquides Investment mit mehreren 100.000 Stück Umsatz täglich.


Das Update erfolgt auf unseren initialen Report 11/21.


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Quelle: pixabay.com

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André Will-Laudien

Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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