Kurzfristig keine Alternative zum Verbrennungsmotor
Verschärfungen bei den Zielen zur Klimaneutralität und Milliardensubventionen - die Politik beschleunigt das Tempo. Was in der Theorie beschlossen wurde, ist in der Praxis jedoch schwer umzusetzen. Dies zeigt sich in der Transformation des Verkehrssektors, der sich für rund ein Fünftel der Treibhausgasemissionen verantwortlich zeigt. Noch höher sind die Hürden beim Transportverkehr. Neben hohen Investitionen der Nutzfahrzeugindustrie ist die fehlende Lade- und Tankinfrastruktur ein wesentliches Problem, die eine Transformation zu alternativen Antrieben in den nächsten Jahren unmöglich erscheinen lässt. So gaben die im europäischen Automobilverband ACEA organisierten Nutzfahrzeug-Bauer mit Wissenschaftlern des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer gemeinsamen Erklärung vor, bis 2040 den Verkauf von Lastern mit fossilem Antrieb in der EU einzustellen, um bis zur Mitte des Jahrhunderts die Klimaneutralität erreichen zu können. Das sind per Stand heute noch rund 27 Jahre, die bis zur endgültigen Transformation überbrückt werden müssen.

Sofortlösung mit ausgezeichneten Reduktionswerten
Auch der CEO von dynaCERT, Jim Payne, sieht in naher Zukunft keine Alternative zum Verbrennungsmotor. Es bedarf an Sofortlösungen und günstigen Brückentechnologien, die nicht erst im Jahr 2040, sondern sofort die CO2-Emissionen vermindern. Die von den Kanadiern in jahrzehntelanger Forschung entwickelte, weltweit patentierte und zertifizierte HydraGEN-Technologie konnte bei einem Pilotprojekt mit Alectra Utilities Corporation, dem gemessen am Kundenstamm größten kommunalen Stromversorgungsunternehmen Kanadas, ein Pilotprojekt erfolgreich abschließen. Dank des Systems von dynaCERT konnten über 8.000 kg CO2 eingespart werden, und bei jedem einzelnen Fahrzeug einer ganzen Reihe von Nutzfahrzeugen wurde der Dieselverbrauch um durchschnittlich 230 Liter gesenkt. In Folge der Testergebnisse stockte Alectra seine Flotte auf 88 HydraGEN-Einheiten auf. Per Ende des vergangenen Jahres betrieb das Versorgungsunternehmen 605 Flottenfahrzeuge, wodurch weiteres Absatzpotenzial bestehen dürfte.
Auftragsbücher füllen sich
Wie Firmenchef Payne auf dem 4. IIF - International Investment Forum verlauten ließ, erwarte er alleine im vierten Quartal noch mehrere Aufträge von Großkunden, die sich aktuell noch in Testreihen befänden und zu späteren Käufen umgemünzt werden sollen. Bislang hielt er Wort, mehrere Aufträge trafen im Wochentakt ein. So sicherte sich dynaCERT über die Firma Fiorentino Bros. Contracting Ltd. (FBC) den Zugang zum Forstwirtschaftssektor in Kanada. FBC besitzt mehr als 100 schwere Geräte und eine Flotte von über 70 motorisierten Fahrzeugen. Dabei soll die HydraGEN-Technologie in Planierraupen und einem Tieflader für Schwergut installiert werden. Zudem konnte der Handelspartner H2 Tek LP bedeutende Fortschritte in der Akquise von Großkunden aus der internationalen Bergbaubranche feiern. So konnten international renommierte Unternehmen wie Nexa Resources, Vale S.A., CODELCO, Arauco, Sigma Alimentos sowie einer der zehn größten Bergbaubetriebe der Welt, Antamina, als Neukunden empfangen werden. Gerade diese Adressen dürften in naher Zukunft für den in Planung befindlichen Emissionszertifikatehandel in Frage kommen.

i-Tüpfelchen auf das geschlossene Ökosystem
Um mit dem Handel mit Emissionszertifikaten starten zu können, bedarf es noch einen letzten Schritt, der laut CEO Payne jedoch ebenfalls in diesem Jahr vor dem Abschluss stehen könnte. Laut Unternehmensmeldung ist dynaCERT im Rahmen des Verified Carbon Standard- („VCS")-Programms von Verra, dem global am weitest verbreiteten Programm zur Anrechnung von eingesparten Treibhausgasen, in der Endphase. Als letzten Schritt beauftragte Verra mit Earthood einen zugelassenen Validierer mit der Erbringung von Dienstleistungen in Zusammenhang mit der Methodenvalidierung gemäß den im Abkommen und den VCS-Bestimmungen festgelegten Bedingungen. Im Moment sind Verra, Earthood und dynaCERT dabei, das VCS-Verfahren abzuschließen, damit die Emissionszertifikate von dynaCERT den Verified Carbon Standard von Verra erreichen.
Innovative Finanzierungsmethode
Durch den Erhalt des Verified Carbon Standards würde sich für dynaCERT ein hochskalierbares neues Geschäftsfeld mit wiederkehrenden Erträgen eröffnen. Durch die Flottenmanagement-Software HydraLytica wird in Echtzeit über die Reduzierung von CO2-Emissionen, Kraftstoffeinsparungen oder generierte CO2-Gutschriften informiert. Mit der Verwaltung von Emissionsgutschriften für ihre HydraGEN-Kunden basiert das Geschäftsmodell auf der Aufteilung der durch den Verkauf von Emissionsgutschriften erzielten Einnahmen. Dabei ist die aufgestellte Rechnung einfach. Je mehr Kunden mit der HydraGEN-Technologie ausgestattet werden, desto größer ist der Handel mit Emissionszertifikaten.
Um die aktuellen und neuen potenziellen Lieferungen weltweit, einschließlich Europa, Australien, Nord- und Südamerika, Asien und des Nahen Ostens, zu beschleunigen, soll die Kasse von dynaCERT noch einmal aufgestockt werden. In Form einer Emissionszertifikate-Wandelanleihe im Rahmen einer Privatplatzierung wollen die Kanadier bis zu 10 Mio. CAD generieren. Die Emissionszertifikate-Wandelanleihen sollen zurzeit im Rahmen einer nicht vermittelten Privatplatzierung institutionellen Anlegern angeboten werden, die ein langfristiges Engagement im Bereich der Emissionszertifikate eingehen möchten, einschließlich Pensionsfonds, Investmentfonds, Wachstumsfonds oder Family Offices, sowie Unternehmen, die Emissionszertifikat-Termingeschäfte kaufen und diese anschließend einlösen, um ihre Treibhausgase auszugleichen und ihre ESG-Anforderungen zu erfüllen. Diese Unternehmen könnten Öl- und Gasproduzenten, Pipelines und Versorgungsunternehmen, Bergbauunternehmen, Industrieunternehmen wie Fertigungs-, Chemie- oder Zementwerke, Fluggesellschaften und Transportunternehmen sein.
Jede Emissionszertifikat-Wandelanleihe weist einen Preis von 1.000 CAD und eine Laufzeit von zehn Jahren ab dem Ausgabedatum auf. Ab dem fünften Jahr nach dem Ausgabedatum können die Emissionszertifikat-Wandelanleihen jederzeit nach Ermessen des Inhabers zu Emissionszertifikaten umgewandelt werden, die durch die eigene HydraGEN-Technologie von dynaCERT generiert werden.
Neben der Beschleunigung der Lieferungen sollen die Nettoeinnahmen voraussichtlich für das Betriebskapital eines aktuellen HydraGEN-Technologiegeschäfts, die rechtzeitige Lieferung seiner Produkte sowie für die Forschung und Entwicklung seiner bereits zuvor bekannt gegebenen AEM-Elektrolyseur-Innovationen verwendet werden. Dennoch könnte es laut Pressemeldung Umstände geben, unter denen aus vernünftigen geschäftlichen Gründen eine Umschichtung von Geldern erforderlich ist.

Nur Gewinner
Die Platzierung der Emissionszertifikat-Wandelanleihen bringt dabei per heute mehrere Gewinner hervor. So werden Altaktionäre, wie sonst üblich, nicht verwässert, da die Anleihen nicht zu Stammaktien des Unternehmens umgewandelt werden können. Für dynaCERT eröffnet der Erhalt von 10 Mio. CAD einen deutlich größeren Spielraum, um den globalen Roll-Out forcieren zu können. Unternehmen wie Öl- oder Gasproduzenten würden vom Kauf der Anleihen und der späteren Umwandlung profitieren, um ihre produzierten Emissionen teilweise durch Zertifikate abdecken zu können. Voraussetzung für den Handel ist der endgültige Abschluss des Verified Carbon Standard-Programms von Verra.
Zwischenfazit
Nach Corona bedingten Verzögerungen konnte das Wasserstoffunternehmen dynaCERT in den vergangenen Wochen mit mehreren Aufträgen aufwarten, weitere Orders von Großkunden mit höheren Stückzahlen sollen laut dynaCERT-CEO Jim Payne vor der Tür stehen. Zudem geht das Unternehmen von einem positiven Abschluss des Verified Carbon Standard-Programms aus, was die Tür zum Handel mit Emissionszertifikaten aufstoßen würde. Durch die Möglichkeit der Generierung von CO2-Gutschriften dürfte sich zudem die Kundenbasis erweitern. Die Privatplatzierung in Form von Emissionsanleihen ist innovativ, die Umwandlung zu Zertifikaten funktioniert selbstredend nur, wenn dynaCERT zum Emissionshandel zugelassen wird. Aufgrund des guten News Flows der vergangenen Wochen konnte sich die dynaCERT im Vergleich zu ihren Jahrestiefs nahezu verdoppeln, befindet sich jedoch aktuell in der Konsolidierungsphase. Positive Nachrichten im Hinblick auf Aufträge oder der Zulassung zum Emissionshandel dürften das Papier beflügeln. Der CEO von dynaCERT, Jim Payne, stellt sich am 07.12.2022 anläßlich des 5. IIF - International Investment Forum den Fragen der Anleger. Die Teilnahme am virtuellen Event ist kostenlos.
Das Update erfolgt auf den initialen Report 11/2022