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25.04.2023, Autor: Nico Popp

BioNxt gewinnt Kunden – bahnbrechendes Urteil in den USA macht Weg für Rotigotin-Pflaster frei — Synergien erwartet

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Das kanadisch-deutsche Biotech-Unternehmen BioNxt hat ein internationales Pharmaunternehmen als Kunde gewonnen und einen Entwicklungs- und Herstellungsvertrag geschlossen. Am Standort des deutschen Tochter-Unternehmens Vektor Pharma TF GmbH in Baden-Württemberg soll ein oral lösliches Produkt auf Basis der Plattform von BioNxt entwickelt und hergestellt werden. Laut einer Unternehmensmeldung wurde der Vertrag unterzeichnet und bereits teilweise bezahlt. Erst vor rund einer Woche hatte BioNxt den Kauf einer Beschichtungs- und Schneidemaschine für den Ausbau kommerzieller Fertigungskapazitäten gemeldet. Jetzt könnte es auch rund um ein anderes Produkt von BioNxt sehr schnell gehen.


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Sieht in Auftragstätigkeiten großes Potenzial für BioNxt: CEO Hugh Rogers Quelle: BioNxt

„Geschäftschance mit hohem Wachstumspotenzial"

"Mit dem Ausbau der Kapazitäten für die kommerzielle Herstellung sollen die unternehmensinternen Arzneimittelentwicklungsprogramme ergänzt und zusätzliche hochwertige Dienstleistungen für Drittkunden, die sich auf die Vermarktung vorbereiten, angeboten werden. Der heute unterzeichnete Vertrag ist die zweite Vereinbarung dieser Art in den vergangenen zwölf Monaten. Wir betrachten diese Art der Auftragstätigkeit generell als bedeutende Geschäftschance mit hohem Wachstumspotenzial", so CEO Hugh Rogers. Neben einer Formel für die Beschichtung magensaftresistenter Tabletten, die das Unternehmen erst vor einigen Wochen erworben hat, verfügt das Unternehmen auch über eine Technologie zur Applikation des Parkinson-Medikaments Rotigotin mittels Pflaster. Eine Vergleichsstudie zu einem etablierten Produkt hatte im vergangenen Herbst nahezu identische Ergebnisse erzielt. Damals zeigte man sich selbstbewusst, verbliebene Unterschiede im nächsten Entwicklungsschritt nivellieren zu können.

Großes Marktpotenzial für Wirkstoffpflaster

Der zuletzt vermeldete Markterfolg von BioNxt könnte für das Unternehmen also erst der Anfang sein. Mit den eigenen Wirkstoff-Pflastern inklusive dem bewährten Wirkstoff Rotigotin, könnte BioNxt schon bald ein weiteres vielversprechendes Produkt vermarkten. Dafür, dass rund um dieses Produkt schon bald Bewegung entstehen könnte, spricht auch ein jüngst vermeldetes Gerichtsurteil in den USA. Das US-Berufungsgericht hat darin ein früheres Urteil eines Bundesgerichts in Delaware bestätigt, wonach das sogenannte '589-Patent für das bekannte Parkinson-Pflaster Neupro ungültig ist. Das Urteil begünstigt Generika-Hersteller, die Nachahmer-Präparate für Neupro herstellen wollen und könnte der Startschuss für die Kommerzialisierung des von der deutschen BioNxt-Tochter Vektor Pharma TF entwickelten Wirkstoffpflasters sein.

Auf 766 Mio. USD

könnte der Markt für Rotigotin-Pflaster bis 2030 wachsen.

Die Marktforscher von Wissen Market Research gehen davon aus, dass der weltweite Gesamtumsatz an Rotigotin-Pflastern 2021 bei 518 Mio. USD lag und bis 2030 auf über 766 Mio. USD ansteigen wird. Einer der wichtigsten Märkte sind die USA, also dort, wo ein Gericht nun den Startschuss für Generika in genau diesem Bereich gegeben hat. Im Zusammenhang mit dem transdermalen Wirkstoffpflaster, das die BioNxt-Tochter Vektor Pharma TF für die Anwendung mit Rotigotin entwickelt hat, ist außerdem dessen Vielseitigkeit wichtig. Grundsätzlich kann die Technologie alle Wirkstoffe bereitstellen, die langsam und gleichmäßig an den Körper abgegeben werden sollen. Beispiele sind etwa auch Schmerzmittel oder andere Arzneien für Chroniker.

Markt preist operative Erfolge bislang kaum ein

Auch das in den vergangenen Monaten wenig beachtete dritte Geschäftsfeld der psychoaktiven Wirkstoffe könnte von innovativen Darreichungsformen profitieren, da es hier mehr denn je auf die richtige Dosierung ankommt. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Studien positive Effekte psychoaktiver Substanzen bei chronischen Erkrankungen belegt und bei Regulatoren zumindest ein erstes Umdenken ausgelöst. Trotz der bestehenden Wachstumsperspektive auch in diesem Bereich dürften zumindest kurz- und mittelfristig die Chancen für BioNxt mit bereits zugelassenen Wirkstoffen auf dem Generika-Markt überwiegen.

Nach dem wegweisenden Urteil rund um den Patentschutz für Rotigotin-Pflaster in den USA sowie der bereits bestehenden Absichtserklärung für die Produktion von Biosensor-Produkten zur Testung von Erkrankungen des Mundraumes aus dem vergangenen Herbst, hat BioNxt mit dem zuletzt vermeldeten Herstellungsvertrag mit einem internationalen Pharmaunternehmen einen weiteren wichtigen Schritt zur Kommerzialisierung seiner Produkte gemacht. Blickt man auf den Kursverlauf der BioNxt-Aktie, scheinen diese Erfolge bislang kaum eingepreist zu sein: Noch immer notiert die Aktie weit unter ihrem Niveau von vor einem Jahr. Sobald sich die geschlossenen Absichtserklärungen und Verträge aber in konkreten Zahlen niederschlagen, dürfte sich das ändern.

Bodenbildung geglückt: Wann realisiert der Markt das Potenzial? Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 24.4.2023

Zwischenfazit: Rotigotin-Pflaster als „next big thing" für BioNxt?

Das kanadisch-deutsche Biotech-Unternehmen BioNxt schließt Partnerschaften und geht Geschäftsbeziehungen ein. Dank des Plattform-Ansatzes von BioNxt, könnten diese neu etablierten Geschäftsbeziehungen auch in anderen Bereichen Früchte tragen. Mit den bereits während der ersten Vergleichstests im vergangenen Herbst konkurrenzfähigen Rotigotin-Pflaster hat BioNxt zudem einen weiteren potenziellen Kassenschlager bereits im Portfolio. Gut möglich, dass potenzielle Geschäftspartner zunächst die anhängige Berufung rund um die Patentklage gegen das Parkinson-Pflaster Neupro abwarten wollten und nun geeignete Partner kontaktieren. Die kommenden Monate werden für Aktionäre von BioNxt spannend.

Das Update erfolgt auf den initialen Report 02/2022.


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