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08.02.2022, Autor: Nico Popp

Aktien-News: Defence Therapeutics vor Kooperationen — Erfolg bei HPV-Impfung

  • Biotechnologie

Nach Jahren des Hypes sind die Kurse zuletzt auch bei den bekanntesten Biotech-Aktien zurückgekommen. Auch die kanadische Krebs-Hoffnung Defence Therapeutics (ISIN: CA24463V1013) büßte innerhalb der vergangenen Monate ein. Dabei befindet sich das Unternehmen auf einem starken Kurs. Defence Therapeutics hat mit Accum™ eine Technologie für Wirkstoff-Konjugate patentiert und setzt diese auch für Impfungen ein. Gegen Brust- und Hautkrebs sollen zwei Phase-1-Studien noch in diesem Jahr beginnen. Zusätzlich hat Defence Therapeutics mit einer Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) ein weiteres Eisen im Feuer. Wie Defence-CEO Sébastien Plouffe betont, zeigen einige große Vertreter der Branche bereits Interesse an Kooperationen. Ein Update.


Lesezeit: 3 Minuten

Neben den geplanten Phase-1-Studien rund um Impfstoffe gegen Krebs, die im Laufe des Jahres beginnen sollen, zeichnet sich Defence Therapeutics auch durch seine Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) aus. Bereits in unserer ersten umfänglichen Zusammenfassung zu Defence Therapeutics erwähnten wir: „Dabei wird ein bestimmter Wirkstoff mittels eines Peptidlinkers mit einem Antikörper verbunden und gelangt so genau dorthin, wo er wirken soll. Etwa in eine Tumorzelle. Defence Therapeutics liegen Daten vor, wonach Accum™ die Wirksamkeit bestimmter Therapieformen in Kombination mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren deutlich erhöhen kann. Immun-Checkpoint-Inhibitoren werden in der Onkologie gezielt eingesetzt, um entzündungshemmende Immuncheckpoints zu blockieren und so Vorteile im Rahmen der Therapie zu erzielen."

CEO Sébastien Plouffe sieht sein Unternehmen auf einem sehr guten Weg.

Merck oder Sanofi? Die Liste der möglichen Partner ist prominent besetzt

Zuletzt veröffentlichte Defence Therapeutics eine Pressemitteilung zur Wirksamkeit des eigenen HPV-Impfstoffs, bei dem die Accum™-Technologie maßgeblich zum Einsatz kommt. Das Ergebnis: Im Vergleich zum Produkt von Merck (Gardasil-9) löst AccuVAC-PT009 eine bis zum Faktor 36 erhöhte Immunantwort aus. "Wir sind überaus stolz darauf, erneut nachzuweisen, wie ACCUM™ genutzt und angewandt werden kann, um jeden proteinbasierten Impfstoff erheblich zu verstärken. Dieser Impfstoff kann nicht nur eine enorme Auswirkung auf die Verbesserung der Immunogenität des auf dem Markt befindlichen Gardasil-9 haben, sondern kann zusätzlich den Dosierungsplan (um mindestens das Zehnfache) verringern und trotzdem eine vergleichbare oder stärkere humorale Immunantwort auslösen", so CEO Plouffe.

Bereits im vergangenen Jahr konnte man sich bei Defence Therapeutics Kooperationen mit anderen Herstellern vorstellen. Aufgrund der vielseitig einsetzbaren Accum™-Technologie, die dazu geeignet ist, die Wirksamkeit von Vakzinen und Medikamenten zu verstärken, liegen derartige Kooperationen auf der Hand. Auf Nachfrage hält CEO Plouffe Kooperationen sowohl rund um protein-basierte Covid-Impfstoffe als auch um Vakzine gegen HPV für möglich. Bisher agieren in diesen Bereichen die Platzhirsche Glaxo-Smith-Kline, Merck oder auch Sanofi. Vor allem das französische Unternehmen könnte ein geeigneter Partner für Defence Therapeutics sein, da die Kanadier an ähnlichen Produkten forschen, die sich allerdings nasal applizieren lassen. Bereits im vergangenen September vermeldete Defence den Erfolg einer nasal verabreichten Covid-19-Impfung an Tieren: „Mit der neuen AccuVAC-IN002-Formulierung von Defence sind wir in der Lage, sowohl systemische als auch mukosale IgA- und IgG-Antikörperreaktionen auszulösen. Dies würde eine übertragungshemmende Wirkung gewährleisten, die nicht nur die Erstinfektion stoppt, sondern auch eine nahezu 100%ige Blockade der Virusausscheidung sicherstellt", so Plouffe damals. Auch wenn Tierversuche nur einen ersten Hinweis auf eine mögliche Marktfähigkeit für Menschen darstellen können, zeigen die vielfältigen guten Ergebnisse von Defence Therapeutics doch, wie groß die Möglichkeiten von Accum™ sind.

Accum™ bietet flexible Möglichkeiten und eröffnet Defence Therapeutics die Türen zu möglichen Kooperationspartnern.

Mögliche Kooperationen verbessern Finanzierungsoptionen

Das langfristige Wachstumspotenzial in beiden Geschäftsfeldern von Defence Therapeutics scheint groß: Die Marktforscher von Emergen Research gehen davon aus, dass der Markt für ADCs bis 2028 um 25,8% jährlich wächst. Der Markt für Impfstoffe und andere Immun-Präparate gegen Krebs dürfte bis 2027 satte 163,1 Mrd. USD umfassen. Angesichts der patentierten Technologie und der zunehmenden Belege dafür, dass Accum™ in vielerlei Anwendungsfällen sicher und effektiv wirksam ist, bleibt Defence Therapeutics ein vielversprechendes Biotech-Unternehmen.

Während viele Peers sich nur auf ein Produkt fokussieren und dadurch von Geldgebern abhängig sind, was nicht zuletzt die Gefahr von Verwässerungen für Altaktionäre mit sich bringt, verfügt Defence Therapeutics über vielfältige Möglichkeiten, Erträge aus der Vergabe von Lizenzen zu generieren. Diese Option kann aus Investorensicht als Ass im Ärmel gelten – während die Bedingungen für Wachstumsunternehmen angesichts von Zinswende und Marktverwerfungen schlechter werden, hat Defence Therapeutics gleich in mehreren Bereichen das Potenzial, Liquiditätsströme zu eröffnen oder andere fruchtbare Kooperationen anzubahnen.


Zwischenfazit: Defence Therapeutics bleibt auf Kurs. Während der Markt gegenüber hochtrabenden Zukunftsplänen im Tech-Bereich zunehmend skeptisch wird, herrscht am Biotech-Markt auch weiterhin Goldgräberstimmung. Die positiven Finanzierungs- und Zulassungsbedingungen während der Pandemie haben nicht nur Pfizer, BioNTech oder Moderna für sich genutzt, die Erkenntnisse der vergangenen beiden Jahre kommen auch vielen kleineren Unternehmen zu Gute. Mit den ermutigenden Ergebnissen zur HPV-Impfung und gleich mehreren Optionen für Kooperationen mit großen Unternehmen bleibt Defence Therapeutics auch 2022 auf einem guten Kurs.


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