Wie aus dem Lehrbuch
Die erfolgreiche Transformation von Aspermont könnte aus einem Lehrbuch entstammen. Das ehemals altehrwürdige Verlagshaus mit einer kombinierten Markenhistorie von 560 Jahren und Herausgeber von Zeitschriften wie dem Mining Journal und Mining Magazine, wandelte sich binnen weniger Jahre zu einem Mediatech-Unternehmen mit hochskalierbarer Plattform-Technologie. Die seit Jahrzehnten aufgebaute Datenbank mit rund 8 Mio. Kontakten von Vorstandsmitgliedern und Führungskräften aus Schlüsselindustrien nahm Managing Director Alex Kent als Grundlage, um das Geschäftsmodell des Unternehmens aus Perth um 180 Grad zum führenden Anbieter von digitalen Business-to-Business-Medien in den Sektoren Bergbau, Energie und Landwirtschaft, zu drehen.
Mit dem 2017 gestarteten Anything-as-a-Service-Modell (XaaS) vertreibt Aspermont hochwertige Inhalte an ein wachsendes Publikum per Abo-Modell. Zum normalen Abo ist es für bestehende Kunden jedoch möglich, weitere Premium-Content-Services hinzufügen, neue Content-Formate zu übernehmen oder mehr Mitglieder zum Konto hinzuzufügen. Dadurch erhält der B2B-Dienstleister zum einen hohe wiederkehrende Einkünfte, zum anderen wird der Umsatz pro Kunde durch Hinzunahme neuer Dienste kontinuierlich gesteigert. Zudem wurde ein Daten- als auch ein Dienstleistungsgeschäft aufgebaut, um die bezahlte Publikumsbasis des Unternehmens zu nutzen und Marketing- und Informationsdienste für seine Kunden anzubieten. Die drei integrierten Geschäftsmodelle von Aspermont - Inhalte, Daten und Dienstleistungen sind hochskalierbar und können auf neue Sektoren, neue Länder und neue Sprachen ausgeweitet werden. Bereits jetzt bestehen Niederlassungen in Großbritannien, Australien, Brasilien, den USA, Kanada, den Philippinen und Singapur.

Trend weiter in Takt
Die Konzentration auf die Preisgestaltung und die horizontale Ebene zeigen die Unternehmenszahlen eindrucksvoll. Für das Gesamtjahr 2022 vermeldeten die Australier einen Gesamtumsatz in Höhe von 18,7 Mio. AUD, ein plus von 17% gegenüber dem Geschäftsjahr 2021. Damit konnte Aspermont in den letzten 25 Quartalen seine Erlöse kontinuierlich steigern. Die wichtige Kennzahl der wiederkehrenden Erträge wuchs auf 75% gegenüber 70% im Vorjahr, die Bruttomarge betrug 64% bei einem Bruttogewinn in Höhe von 12 Mio. AUD. Beim normalisierten EBITDA-Wachstum lag das Wachstum bei 41% auf 2,8 Mio. AUD, verglichen mit dem Gesamtjahr 2021. Zudem konnte, nach Unterbrechungen aufgrund der Corona-Pandemie, der Sektor „Live-Events“ mit einem Umsatz von über 2 Mio. AUD neu gestartet werden.
Vom linearen zum exponentiellen Wachstum
Bereits 2022 wurden aus dem freien Cash-Flow und den Barmitteln erhebliche Investitionen in neue Technologien getätigt. So startete Aspermont mit den Partnern IPC und Spark die digitale Finanzierungsplattform „Blu Horseshoe“, die qualifizierten Kunden den Zugang zum lukrativen Markt der Sekundäremissionen an der ASX ermöglichen soll. Zudem wurde in Skywave investiert, einer Plattform, die die Fähigkeit von Aspermont in Bezug auf die Monetarisierung von Daten und die Optimierung der eigenen Prozesse verändern soll. Trotz der höheren Ausgaben stieg der Kassenbestand zum Jahresende auf 6,6 Mio. AUD, die Nettoliquidität kletterte um 42% auf 4,7 Mio. AUD.
Nachdem der Fokus in den letzten Jahren auf der Qualität der Einnahmen sowie der Steigerung der Margen lag, will Aspermont von seinem linearen Wachstum abrücken und in die Zukunft investieren. Dies will das schuldenfreie Unternehmen jedoch aus freiem Cash Flow sowie den eigenen Barreserven finanzieren, neue Mittel in Form von Eigen- oder Fremdkapital aufzunehmen, sind dagegen nicht geplant. Neben dem weiteren Ausbau der Belegschaft, 2022 stieg diese um 10%, soll die erste Generation der Plattformen Skywave, Esperanto und Archive auf den Markt gebracht werden. Gleichzeitig sollen die organischen Wachstumsmodelle auf eine nachhaltige und beschleunigte Periode des langfristigen Wachstums vorbereitet werden. Geographisch will Aspermont vor allem neue Märkte in Nordamerika erschließen. Um diese neue Wachstumsphase zu unterstützen ist langfristig ein Gang an die Technologiebörse Nasdaq geplant.

Zwischenfazit
Die Wachstumsstory von Aspermont ist weiter in Takt und zeigt durch die zweistelligen Wachstumsraten in allen Bereichen die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Trotz der fundamental starken Entwicklung befindet sich die Aktie, die neben der ASX auch in Deutschland gehandelt wird, seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung im Bereich von 0,02 AUD. Die Analysten der GBC AG bestätigten in einer aktuellen Studie ihr „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 0,11 AUD, was im Verhältnis zum aktuellen Kurs ein Potential in Höhe von rund 450% bedeutet.
Das Update erfolgt auf unseren initialen Report 01/2022